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Erdbeeren im Salat und auf dem Brot

Margret Grünwald von den Landfrauen Hohenacker zeigt, welche Speisen mit Erdbeeren gemacht werden können

Waiblingen-Hohenacker. Ob im Salat, als Vorspeise oder traditionell im Nachtisch – die Erdbeere ist vielseitig und lässt sich zu allerlei Speisen verarbeiten. Margret Grünwald von den Landfrauen Hohenacker zeigt, wie man schnell und dennoch etwas Außergewöhnliches aus den süßen Früchten zaubern kann.

Margret Grünwald wirbelt durch ihre Küche. Auf der Herdplatte fängt bereits Milch zu köcheln an. Sie misst 80 Gramm Zucker ab und gibt ihn in den Topf. Dann schlägt sie das Eiweiß steif. „Das wird eine Welfencreme“, verrät sie. Die geht schnell und ist beliebt, weil die Grundlage der Creme Milch ist und nicht Sahne. Auf dem Rezept steht eigentlich, dass die Creme mit Speisestärke angerührt wird. Sie aber nimmt Milchreis, mahlt diesen und fügt ihn der Creme zu. „Das schmeckt besser.“ Margret Grünwald verwendet dazu ihre moderne Küchenmaschine. „Aber mit der Kaffeemühle geht das genauso“, ist sie sich sicher. Als Nächstes nimmt sie eine Tüte mit gefrorenen Erdbeeren aus dem Kühlfach. „Daraus mache ich das Balsamico-Erdbeerpüree.“ Die Erdbeeren müssen dafür gar nicht frisch sein, es gehen auch gefrorene. Sie lässt sie kurz antauen und zerkleinert sie dann mit dem Pürierstab.

Marmelade mit Erdbeer-Chili oder Erdbeer-Ingwer-Geschmack

Mit Erdbeeren kennt sich Margret Grünwald bestens aus. Sie gilt nicht nur als eine der Erdbeerexpertinnen unter den Landfrauen in Hohenacker, die Familie bewirtschaftet mehrere Erdbeerfelder. Im Hofladen auf dem Gelände am Ortsrand von Hohenacker finden sich zahlreiche selbst hergestellte Leckereien wie etwa Erdbeer-Chili-Marmelade, Marmelade mit Erdbeer-Rhabarber oder die Sorte Erdbeer-Ingwer. „Ich probier immer mal wieder gerne etwas Neues aus.“ Das wissen so ziemlich alle in ihrem Umfeld, weshalb sie regelmäßig mit Rezepten bedacht wird, die sie selbst ausprobiert. Die Kombination Erdbeer-Ingwer in der Marmelade hat sie auf einer Messe entdeckt und zu Hause nachgekocht. „Es war gar nicht so einfach, das Verhältnis herauszubekommen.“ Wenn sie etwas zum ersten Mal ausprobiert, darf die Familie als Erste kosten. Bei der Erdbeer-Ingwer-Marmelade sei es beispielsweise so gewesen, dass sie manchem zu sehr nach Ingwer geschmeckt habe, dem anderen wiederum zu wenig. „Also habe ich es so gelassen“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Außergewöhnlich klingt auch die Marmeladen-Kombination Erdbeer-Lavendel. „Viele wissen nicht, dass Lavendel eigentlich ein Gewürz ist, das man ganz normal essen kann wie alle anderen Gewürze auch.“ Zu den Früchten hat sie beim Kochen deshalb ein paar Lavendelblüten dazugefügt. Das gibt eine besondere Geschmacksnote.

Erdbeerbowle mit Erdbeerprosecco angesetzt

Aber auch die nahezu gewöhnlichen Produkte wie Erdbeersoße oder Erdbeerprosecco sind beliebt nicht nur bei den Kunden, sondern auch bei sämtlichen Landfrauentreffen. „Erdbeerbowle mit dem gleichnamigen Prosecco angemacht schmeckt einfach lecker“, findet Grünwald. Klassiker wie Erdbeermarmelade oder die Erdbeer-Himbeer-Geschmacksrichtung ziehen nach wie vor das Interesse auf sich.

Inzwischen ist die Welfencreme abgekühlt. Margret Grünwald verteilt nun das Erdbeerpüree auf der Creme. Das Rezept ist eigentlich für vier Personen vorgesehen. „Ich finde aber, da kann man gut fünf Schalen mit füllen – das ist von der Menge her genau richtig.“ Das Erdbeerpüree enthält etwas von dem weißen Balsamico. Essig im Nachtisch ist eine Sache, die Grünwald anfangs recht skeptisch gemacht hatte. „Doch das unterstreicht den Geschmack der Erdbeere“, findet sie.

Erdbeeren und Balsamico – diese Kombination findet sich auch gleich in Margret Grünwalds nächstem Rezeptvorschlag „Grünspargel mit Erdbeeren im Salatbett. Diesmal allerdings greift sie zur dunklen Sorte. Zuvor hat sie Blattsalat gewaschen, diesen durch die Salatschleuder abgetrocknet und auf einer Platte verteilt. Geschälter Grünspargel, den sie kurz gegart hat, schneidet sie in Stücke und verteilt ihn auf den grünen Blättern. „Das ist genau die Spargelsorte, die bei uns in der Gegend wächst, daher finde ich das besonders passend“, sagt Margret Grünwald. Als Nächstes verteilt sie einige Erdbeeren auf den grünen Blättern und zum Schluss das Balsamico-Dressing. Erdbeeren im Blattsalat sei auch so eine Sache, bei der viele annehmen, dass es nicht passen würde. Aber das gibt einen leckeren fruchtigen Geschmack – eine wunderbare Vorspeise, findet sie. „Und es sieht einfach genial aus.“

Als „genial“ bezeichneten die Landfrauen bei einem Treffen die Erdbeerbutter, die ihnen Margret Grünwald in der Vergangenheit einmal präsentierte. Dazu mischt sie 250 Gramm gefrorene, zerkleinerte Erdbeeren mit 100 Gramm gemahlenem Zucker und 250 Gramm Butter. „Ein schneller fruchtiger Brotaufstrich.“ Wer durstig ist, gibt in einen Liter Wasser ein paar Erdbeerschnitzen. Nach einer Stunde hat das Wasser ein fruchtiges Aroma.

Bisher noch keine eigenen Erdbeeren auf den Feldern

Bisher gedeihen bei den Grünwalds die eigenen Erdbeeren nur im Folienhaus. Draußen war es bisher zu kalt, sagt sie. „Ich bin froh, dass die Pflanzen noch keine roten Früchte tragen. Durch den Regen würden diese schnell faulen, und Schnecken hätten ihr Vergnügen an dem süßen Früchtchen. Sobald die Ernte aber bei den Grünwalds beginnt, bedeutet das, dass die Pflanzen bis in den November hinein Früchte tragen. Das ermöglicht die Erdbeersorte Charlotte, eine remontierende Art. Wenn das Wetter sich bessert, geht Margret Grünwald davon aus, dass ab Ende nächster Woche auf den Feldern die Ernte beginnen kann.